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Where we were then, where we are now

Simon Wachsmuth, Where we were then, where we are now, 2007, Magnetmosaik, 12 Aluminium-Stäbe,  ...
Where we were then, where we are now
Simon Wachsmuth, Where we were then, where we are now, 2007, Magnetmosaik, 12 Aluminium-Stäbe,  ...
Simon Wachsmuth, Where we were then, where we are now, 2007, Magnetmosaik, 12 Aluminium-Stäbe, 6 Bildtafeln, 2 Filme, Archivmaterial auf 8 Tischen, reproduzierte Zeitungsausschnitte, Magnetmosaik bestehend aus 4 Platten zu je: 260 × 140 × 5,2 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 10579
© Bildrecht, Wien 2024
Diese Bilddateien werden ausschließlich für privaten Gebrauch zur Verfügung gestellt. Für jegliche Art von Veröffentlichung/ kommerzieller Nutzung kontaktieren Sie bitte unsere Reproabteilung.
  • Datierung2007
  • Künstler*in Simon Wachsmuth (geboren 1964 in Hamburg)
  • ObjektartInstallation
  • MaterialMagnetmosaik, 12 Aluminium-Stäbe, 6 Bildtafeln, 2 Filme, Archivmaterial auf 8 Tischen, reproduzierte Zeitungsausschnitte
  • Maße
    Magnetmosaik gesamt: 260 × 560 × 5,2 cm
  • SignaturUnbezeichnet
  • Inventarnummer10579
  • Standort Derzeit nicht ausgestellt
  • Die mehrteilige Installation "Where we were then, where we are now" nimmt ihren Ausgangspunkt in Persepolis, der im heutigen Iran gelegenen ehemaligen Königsstadt des Achämenidenreichs, die 330 v. Chr. von den Truppen Alexanders des Großen zerstört wurde. Rund um die Paraphrase des berühmten Alexandermosaiks von Pompeji in Form eines Mosaiks aus Magneten spinnt Simon Wachsmuth ein vielschichtiges Verweissystem zu vergangenen und gegenwärtigen Projektionen auf Persien und den Iran, das Verhältnis von Orient und Okzident und Prozesse der Übertragung, Aneignung und Abstraktion von Geschichte. Auf sechs stoffbespannten Tafeln präsentiert der Künstler Arrangements aus Archivmaterialien, Fotografien, Zeitungsausschnitten, Reproduktionen wie auch handgemalten Blättern zu Goethes Farbenlehre, die assoziationsreich neue und immer wieder andere Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Bildern und Kontexten herstellen, sich aber stets einer letztgültigen Deutung entziehen. Sie sind vielmehr Ausdruck der Komplexität und Vielstimmigkeit von Geschichtsschreibung und machen darüber hinaus – in Anlehnung an Aby Warburgs einflussreichen Mnemosyne-Atlas – das Fortleben antiker Formen und Gesten bis hinein in die Gegenwart nachvollziehbar.

    Die berühmten Apadana-Reliefs in Persepolis sind Gegenstand eines Films, der in langsamen Kamerafahrten die materiellen Überreste aufnimmt, während der zweite Film, "Pulad Zurkhaneh", eine Gruppe Männer bei einer traditionellen Leibesübung zeigt, die ihren Ursprung in klandestinen militärischen Kampfübungen hat, über die Jahrhunderte aber um spirituelle Rituale erweitert wurde. Die in vielen der Bilder – prominent im Mosaik – dargestellten Lanzen finden sich in Form abstrakter schwarz-weißer Stäbe im Raum wieder und verdeutlichen auch hier die Übertragung und Transformation von Gegenständen, Bildern und kulturellen Praxen und deren kontextabhängige Deutung.

    [Luisa Ziaja, 7/2015]