Das Werk entsteht 1909, ein Jahr nach Kokoschkas Beitrag zur Kunstschau. Dort hatte Kokoschka Dank der Fürsprache Gustav Klimts teilgenommen und auch Adolf Loos kennen gelernt. Dieser hatte ihm den Porträtauftrag der Familie Goldmann vermittelt. Loos hatte gerade den Bauauftrag für den Schneider Leopold Goldman und dessen Firma Goldman & Salatsch am Michaelerplatz fertig gestellt. Jenes Haus, das als Ikone der österreichischen modernen Architektur in die Geschichte eingehen sollte. Auf dem Bild ist der zu jener Zeit 6 Monate alte Sohn Fred Goldman mit je einer Hand der Eltern dargestellt. Der Kopf und die Hände des Kindes sind im Gegensatz zum Körper detaillierter ausgearbeitet. Das Kleinkind erscheint älter auf dem Bild. Die Forschung verweist auf formale Ähnlichkeiten der kindlichen Gesichtszüge mit mykenischen Goldmasken, welche zu jener Zeit die Archäologie entdeckt und die von Heinrich Schliemann in jenen Jahren publiziert wurden.

[Harald Krejci, 4/2010]