Der charakteristische Hut, das helle Schultertuch und das eng anliegende Schmuckband aus Silberketten, die die junge Frau in diesem Porträt trägt, verweisen auf die typische Tracht der Region Bayern. Der großteils in München lebende Maler Wilhelm Leibl hält all dies exakt fest, jedes Detail wird mit der gleichen Sorgfalt ausgeführt. Leibl ist berühmt für seine Porträts und Genreszenen aus dem bäuerlichen Leben. Die Darstellung der jungen Frau ist ursprünglich wesentlich größer und trägt den Titel Das Mädchen mit der Nelke. Leibl ist jedoch mit der Komposition nicht zufrieden und zerschneidet das Bild, nachdem es bei einer Präsentation in Paris keine Anerkennung erhalten hat.