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Der Wachposten

Carl Schindler, Der Wachposten, um 1840, Öl auf Leinwand, 45 x 36,3 cm, Belvedere, Wien, Inv.-N ...
Der Wachposten
Carl Schindler, Der Wachposten, um 1840, Öl auf Leinwand, 45 x 36,3 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 2102
Werk ist Teil der Open Content Policy des Belvedere, ist zum Download freigegeben und frei von Urheberrechten Creative Commons Lizenzvertrag

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  • Datierungum 1840
  • Künstler*in Carl Schindler (1821 Wien – 1842 Laab im Walde)
    • Wikipedia
  • ObjektartGemälde
  • MaterialÖl auf Leinwand
  • Maße
    45 x 36,5 cm
  • Signaturunbezeichnet
  • Inventarnummer2102
  • Standort Derzeit nicht ausgestellt
  • Bereits mit 17 Jahren erhielt Carl Schindler vom Verlag L. T. Neumann den Auftrag zu einer umfangreichen Folge von Militärszenen, die als Vorlage für Lithographien dienen sollten. Sowohl diese Arbeit, als auch die vielfältigen, teilweise farbenprächtigen Uniformen, die das Erscheinungsbild Wiens in den zwanziger und dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts prägten, mögen ausschlaggebend gewesen sein, dass er sich intensiv dem Soldatengenre widmete. Militärdarstellungen waren in der österreichischen Kunst erst seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Form von Militärkostümblättern zu finden, deren Gestaltung nach 1800 durch die Hinzufügung von Hintergrundfiguren belebt wurden. Obwohl Schindler wegen seiner schwachen Gesundheit weder Kriegsereignisse, noch den Militärdienst in Friedenszeiten persönlich miterleben konnte und trotz seines kurzen Lebens (der Maler starb bereits mit 21 Jahren an Lungentuberkulose) gelang es ihm, das bis dahin in Österreich kaum bekannte "Soldatengenre" zu seiner Hochblüte zu führen. Seine teils im bürgerlichen, teils im bäuerlichen Milieu angesiedelten Erzählungen, aber auch Marschdarstellungen und Kampfszenen stellen dabei den Soldaten als Menschen in den Mittelpunkt.

    Der Offizier, der beim sonntäglichen Spaziergang einem salutierenden Wachtposten dankt, gehört zu den bekanntesten Werken des jungen Malers. Die Kulisse ist der Hauptplatz der Garnisonsstadt St. Pölten, in der das Infanterieregiment Nr. 49 stationiert war. Das Gemälde wurde 1840 in der Akademieausstellung präsentiert, und bereits damals erkannten die Kritiker die thematische Anregung durch die Lithographie "Les Honneurs partagés" (1838) von Francois Auguste Biard. Als negativ aber wurde der dem Aquarell ähnliche dünnflüssige Farbauftrag gewertet, worin man eine mangelnde Beherrschung der Ölmalerei zu erkennen glaubte. Die Duftigkeit im Pinselstrich, die sich teilweise nur auf Andeutungen beschränkt, geht auf Peter Fendi zurück, bei dem Schindler ab 1837 privaten Mal- und Zeichenunterricht erhalten hatte und zählt zum malerischen Charakteristikum des jungen Künstlers.

    Literatur: Kehl-Baierle, S.: Carl Schindler (1821-1842). Maler und Aquarellist der Wiener Biedermeierzeit, Diss. phil. (unpubliziert), Wien 1988; Wiener Biedermeier. Malerei zwischen Wiener Kongreß und Revolution, Ausst. Kat. Kunstforum Wien, München 1993, Kat. Nr. 139.

    [Sabine Grabner, in: Dies.: Romantik, Klassizismus, Biedermeier. In der Österreichischen Galerie Belvedere, 2. verb. Aufl. Wien 1997, S. 114-115]

    • 1898 Ankauf Architekt V. Eckhart, Graz, für Kaiserliche Gemäldegalerie
    1921 Übernahme aus dem Kunsthistorischen Museum, Wien