Karl Theodor von Piloty

* 1.10.1824 oder 1.10.1826 München, † 21.7.1886 Ambach bei München.

"Bekam seinen ersten Unterricht von seinem Vater Ferdinand Piloty. Ab 1840 war er Schüler der Münchner Akademie bei J. Schnorr. 1844 – nach dem Tod seines Vaters – wurde er Leiter der lithographischen Anstalt P. & Löhle. Es folgten längere Studienreisen nach Italien, Belgien und Frankreich. Die dort gesehenen Historienbilder der Künstler L. Gallait und P. Delaroche sollten Piloty nachhaltig beeindrucken. 1855 gelang ihm mit 'Seni an der Leiche Wallensteins' der durchschlagende Erfolg. Ab diesem Zeitpunkt nahm er eine führende Rolle im Münchner Kunstleben ein. 1856 Ernennung zum Professor der Münchner Akademie, 1860 geadelt, 1869 Ablehnung einer Berufung zum Direktor der Berliner Akademie, 1874 Ernennung zum Direktor der Münchner Akademie. Als Professor bildete Piloty eine bedeutende Malerschule heran, deren Grundlage solidestes technisches Können war und ihm den Ehrentitel 'praeceptor Germaniae' eintrug. Als Künstler spezialisierte er sich auf die Darstellung historischer Ereignisse, die er in höchster Treue und Genauigkeit bezüglich der Kostüme und Details zu schildern wußte. Später verflachte seine Kunst zugunsten theatralischer Effekte und hohler Pathetik."

[aus: Holaus, Bärbel (Bearb.)/ Hülmbauer, Elisabeth (Bearb.)/ Wöhrer, Claudia (Bearb.): Kunst des 19. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 19. Jahrhunderts, Bd. 3: L–R, hrsg. v. d. Österreichischen Galerie Belvedere, Wien 1998, S. 192]