"1943 Übersiedlung in die Schweiz. 1947 Graphikerlehre in Bern. 1950–54 Gelegenheitsarbeiten, 1951 Gründung der Zeitschrift 'Spirale'. Neben Op-Art-Experimenten entstanden gebackene Plastiken und sein erster Film. 1955/56 als Textilzeichner in Kopenhagen tätig. 1957 Übersiedlung nach Reykjavik, Herstellung von Büchern in dem selbstgegründeten Verlag 'forlag ed'. 1964 Dozent in Philadelphia, New York, New Haven und Providence. 1967 Rückkehr nach Reykjavik. Ab 1968 Lehrtätigkeit an der Watford School in London sowie an der Kunstakademie in Düsseldorf. Zusammenarbeit mit Stefan Wewerka. 1973 Gründung der 'Dieter Roth Press' und der 'Hofkunst AG', Beginn der Zusammenarbeit mit Arnulf Rainer.

Ausgehend von einer streng geometrischen Formensprache, verschmolz Roth in seinen Arbeiten zunehmend schriftstellerische, bildnerische, mediale und aktionistische Elemente. Einer Beschäftigung mit konkreter Typographie folgten in den 60er Jahren Stempelzeichen und Bilderschriften sowie aus vergänglichen Materialien wie Lebensmittel gefertigte Objekte, die einer permanenten Veränderung durch Schimmelansätze, Gärungsvorgänge und Umwelteinflüsse ausgesetzt sind."

[aus: Pappernigg, Michaela (Bearb.): Kunst des 20. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 20. Jahrhunderts, Bd. 3: L–R, hrsg. v. d. Österreichischen Galerie Belvedere, Wien 1997, S. 257]