Kaiser Maximilian I. (1459–1519), genannt der letzte Ritter, hat sich in das schmutzigste und übelriechendste Viertel einer mittelalterlichen Stadt begeben: in das Quartier der Gerber, wo er einem der Männer sogar die Hand reicht! Zwei seiner Begleiter – Würdenträger in Fantasiekostümen – nehmen dies mit offensichtlicher Ablehnung wahr. Nichts in diesem Bild dürfte historisch „richtig“ sein, bis auf den Gerber, der in mühsamer Arbeit von der über einen Stamm gelegten Tierhaut Fleisch- und Fettreste entfernt. Das Bild gehörte zu Russ’ über dreißig Werken, die in der Akademie-Ausstellung 1822 zu sehen waren. Die meisten zeigten Szenen aus dem Leben Rudolfs von Habsburg (1218–91) und Kaiser Maximilians.