Das Bild entstand in Stuttgart, wo Canon seit 1869 lebte. Der Erfolg dieses Bildes auf der Wiener Weltausstellung von 1873 bewog Canon allerdings, wieder endgültig in seine Heimatstadt Wien zurückzukehren. Das Bild stellt eine Aufforderung zur Versöhnung zwischen den Konfessionen dar: Auf dem Thron sieht man Moses mit den Gesetzestafeln links und dem Pentateuch auf den Knien. Auf diesem steht das Christuskind mit dem Kreuz in der Hand. Ihn begleitet Johannes der Täufer, der mit der Hand auf die Worte "Liebet euch untereinander" weist, die in der aufgeschlagenen Bibel zu lesen sind, die ein protestantischer Prediger am linken Bildrand in Händen hält. Auf der rechten Seite wendet sich ein anglikanischer Geistlicher mit einer Schriftrolle an Johannes. Zu dessen Füßen knien der Papst (bereits ohne Tiara) und der Patriarch der orthodoxen Kirche, der gerade seine Krone ablegt. Die Versöhnung zwischen Judentum und Christentum ist in der engen Verbindung zwischen Moses und Jesus dargestellt. Die Dreieckskomposition, in die die Figuren eingebunden sind, steht in der Tradition der "Sacra Conversazione" der italienischen Renaissance. In seiner Monumentalität erinnert dieses Gemälde an ein Altarbild.

Eine Kopfstudie zur "Loge des Johannis", gemalt um 1872, ist ebenfalls im Bestand des Belvedere (Inv.-Nr. 5027).

[Dietrun Otten, 2009].

Vgl. auch: "Gott erhalte Österreich", Ausst. Kat. Halbturn, 1990, S. 72.