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After the Rain

The image depicts a landscape with a meadow surrounded by trees. On the meadow, various animals are depicted, casually roaming in the surroundings. The animals appear to be chickens, resting on the grass. Some are grouped together while others stand or wander alone. In the foreground, small flowers are visible, decorating the ground, and there are posts that may represent some kind of boundary.

[AI-generated with ChatGPT]
After the Rain
The image depicts a landscape with a meadow surrounded by trees. On the meadow, various animals are depicted, casually roaming in the surroundings. The animals appear to be chickens, resting on the grass. Some are grouped together while others stand or wander alone. In the foreground, small flowers are visible, decorating the ground, and there are posts that may represent some kind of boundary.

[AI-generated with ChatGPT]
Gustav Klimt, Nach dem Regen, 1898, Öl auf Leinwand, 80 × 40 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 374
Diese Bilddateien werden ausschließlich für privaten Gebrauch zur Verfügung gestellt. Für jegliche Art von Veröffentlichung/ kommerzieller Nutzung kontaktieren Sie bitte unsere Reproabteilung.
  • After the Rain

  • Obstbäume mit Hühnern in St. Agatha bei Steeg am Hallstätter See
  • Date1898
  • Künstler*in Gustav Klimt (1862 Wien – 1918 Wien)
  • Object typeGemälde
  • MediumOil on canvas
  • Dimensions
    80 × 40 cm
  • SignatureBez. rechts unten: GUSTAV / KLIMT
  • Inventory number374
  • Locations Derzeit nicht ausgestellt
  • Credit Line1900 Ankauf Secession, Wien
  • Gustav Klimt spent his first summer vacation in the Salzkammergut region in August 1898. He resided for several weeks at Sankt Agatha near Steeg on Hallstatt Lake in the company of the Flöge family. During his stay, he created four landscape paintings, including After the Rain. Even in these early landscapes, Klimt’s soft brushwork, conveying a fleeting impression, attests that he was particularly influenced by the style of the French Impressionists. The artist also drew inspiration from Japanese woodblock prints. After the Rain was the first work by Klimt to enter the collection in 1900, three years before the opening of the Moderne Galerie at the Lower Belvedere.
  • Essay

    Nach dem Regen
    Franz Smola ORCID logo

    Beschreibung der Topografie

    In den Jahren kurz vor 1900 entdeckte Klimt für sich das Motiv der Landschaft. Als wichtige Inspirationsquellen dienten ihm dabei die regelmäßigen Sommeraufenthalte auf dem Land. Diese fanden stets in Gesellschaft von Klimts Lebensgefährtin Emilie Flöge und deren Familie statt. Den ersten gemeinsamen Sommeraufenthalt verbrachten Klimt und die Familie Flöge 1898 in Sankt Agatha bei Steeg am Hallstätter See im oberösterreichischen Salzkammergut.

    Klimt und die Familie Flöge hielten sich laut dem Fremdenbuch der Gemeinde Goisern im Zeitraum vom 14. Juli bis 3. September 1898 in Sankt Agatha auf, und zwar an der Adresse „St. Agatha 9“. Dabei handelte es sich um eine neben dem „Agathawirt“ gelegene Schmiede, die offensichtlich auch Gästezimmer anbot (Abb. 1).[1] Dieser kleine Ort war wie so viele andere in der Gegend um die Jahrhundertwende zu einer beliebten Destination für Sommergäste geworden, die die landschaftliche Schönheit und den nahe gelegenen Hallstätter See aufsuchten. Auch Bad Ischl, der mondäne Kurort, in dem sich jeden Sommer sogar die kaiserliche Familie einfand, war nicht weit, und in der Nähe lag auch Goisern. Dort wiederum logierte ab 8. September 1898 gemeinsam mit ihrer Familie Alma Schindler, die spätere Gattin von Gustav Mahler. Am 17. September – Klimt war damals bereits abgereist – kam Alma Schindler während einer Radtour in Sankt Agatha vorbei und notierte am selben Abend prompt in ihr Tagebuch: „Per Rad nach Gosaumühle über St. Agatha und Steeg. In Agatha war der Kl.[imt] mit seiner geliebten Schwägerin. Na – wenn sie sich nur gut unterhalten haben […].“[2] Der etwas spitze Ton in dieser Bemerkung verrät, dass sie Klimt wohl gerne selbst getroffen hätte.[3]

    Die in Sankt Agatha entstandenen Landschaftsbilder

    In der Idylle von Sankt Agatha malte Klimt unter anderem das Bild Nach dem Regen.[4] Es zeigt eine Wiese mit Obstbäumen, belebt von einer Schar von Hühnern, die auf Futtersuche sind. Die hintereinander gestaffelten Obstbäume und die nach oben zu kleiner werdenden weißen Gestalten des Federviehs suggerieren trotz des ungewöhnlich hohen und schmalen Bildformats eine gewisse räumliche Tiefe. Klimt bediente sich einer eigentümlich weichen, pastellhaft wirkenden Malweise. Dadurch verschwimmen die Konturen, die Landschaft erscheint wie in einem nebeligen Dunst. Klimt gelang es, die subtilen Lichtwirkungen festzuhalten, die, dem Bildtitel entsprechend, die wieder hervorblitzende Sonne nach dem abrupten Ende eines Sommerregens auslöst. Insbesondere bei der Gestaltung der Blätter der Bäume und der grünen Hänge im Hintergrund wandte Klimt erstmals jene an den Pointillismus angelehnte Maltechnik an, die er in den darauffolgenden Jahren noch verfeinern sollte.

    Aufgrund der Lokalisierung des Bildes Nach dem Regen und seiner stilistischen Besonderheit lassen sich noch weitere Werke identifizieren, die Klimt mit großer Sicherheit zur selben Zeit am selben Ort geschaffen hat. Eines davon ist das Gemälde Obstgarten am Abend (Abb. 2).[5] Es zeigt einen mit Nach dem Regen vergleichbaren Malduktus, ähnlich sind etwa die bläulichen Konturen der Bäume, die wie mit Pastellkreide aufgetragen erscheinen und einen silbrigen Schimmer erzeugen.

    Alfred Weidinger gelang die Identifizierung eines weiteren Motivs aus Sankt Agatha, nämlich jenes des Gemäldes Bauernhaus mit Rosen (Abb. 3).[6] Bei dem Bauernhaus handelt es sich um ebenjene Schmiede, in der, wie erwähnt, Klimt und die Familie Flöge im August 1898 den ersten gemeinsamen Sommeraufenthalt in Sankt Agatha verbracht hatten.[7]

    Des Weiteren könnte Klimt damals auch jenes Bild gemalt haben, das im Katalog der im Herbst 1898 stattgefundenen 2. Ausstellung der Secession unter dem Titel Samtapfelbaum angeführt und später unter dem Titel Seidenäpfel erneut erwähnt wurde. Das Bild fand in der Ausstellung von 1898 einen Käufer, sein Verbleib ist bis heute unbekannt.[8] Schließlich dürfte zu der im August 1898 in Sankt Agatha entstandenen Gruppe auch das kleinformatige Gemälde Obstgarten (Abb. 4) zählen, das sich sowohl motivisch als auch in seiner Malweise überzeugend einfügt.[7]


    Viele Rätsel gab ein weiteres Gemälde auf, das von manchen Expert*innen ursprünglich gleichfalls in diese Gruppe eingereiht wurde. In der 2 Ausstellung der Secession 1898 zeigte Klimt ein Bild, das im Katalog unter dem Titel Dämmerung angeführt ist.[10] Alfred Weidinger hatte es aufgrund des Titels mit der Gruppe von Sankt Agatha in Verbindung gebracht und vermutet, dass es heute verschollen ist.[11] Tobias G. Natter hingegen entdeckte, dass das Bild aufgrund einer völlig anders lautenden Beschreibung, die Ludwig Hevesi anlässlich der 2. Ausstellung der Secession von Dämmerung lieferte, vielmehr mit der Darstellung einer im Dämmerlicht sitzenden Dame zu identifizieren sei, und betitelte es konsequenterweise Dame im Fauteuil (Dämmerung).[12] Im Jahr 2022 gelang Markus Fellinger hingegen die Identifizierung von Dämmerung mit dem in der Sammlung des Belvedere in Wien befindlichen Gemälde Dame am Kamin.[13] Das Bild Dame im Fauteuil wiederum konnte Fellinger 2017 als das Gemälde Allerlei Gesichter identifizieren, dessen Titel durch diverse Erwähnungen belegt ist, das jedoch bisher in der Klimt-Literatur noch keine Berücksichtigung gefunden hatte.[14]


    Nach dem Regen wurde gemeinsam mit Obstgarten am Abend und dem im folgenden Jahr 1899 entstandenen Gemälde Ein Morgen am Teiche[15] erstmals in der 7. Ausstellung der Secession 1900 präsentiert. Im Katalog dieser Schau erscheint das Bild unter dem Titel Nach dem Regen, in der nachfolgenden Literatur findet sich für das Werk auch die Bezeichnung Garten mit Hühnern in St. Agatha (bei Steeg am Hallstätter See) als eine Art beschreibender Untertitel. Ludwig Hevesi widmete allen drei Bildern eine ausführliche Beschreibung und charakterisierte sie als „drei köstliche Stimmungslandschaften“. Bei Nach dem Regen bemerkte er „eine feine Idylle in Grün und Grau, mit Hühnern gesprenkelt, auch im Vortrag sehr eigen“.[16] Alle drei Bilder dürften beim Publikum großen Eindruck gemacht haben. Nach dem Regen wurde aus der Ausstellung heraus vom Unterrichtsministerium angekauft, Obstgarten am Abend wurde von Fritz Waerndorfer erworben, und auch Ein Morgen am Teiche befand sich bald im Besitz von Waerndorfer, möglicherweise hatte er das Bild gleichfalls in der Secessionsausstellung von 1900 erstanden.

    Die Bilder, die Klimt aller Wahrscheinlichkeit nach im August 1898 in Sankt Agatha gemalt hat, zählen zu seinen frühesten Landschaftsdarstellungen. Es ist sicher kein Zufall, dass ihre Entstehung auf Klimts persönliches Erleben der sommerlichen Natur zurückgeht. Mit dem Jahr 1897, als er mit der Familie von Emilie Flöge in Fieberbrunn in Tirol erstmals einen gemeinsamen Sommerurlaub verbrachte, setzten Klimts regelmäßige Sommeraufenthalte auf dem Land ein. 1898 und 1899 waren noch die Gegenden um Hallstatt und Hallein Ziele der Sommerurlaube gewesen, von 1900 an war es dann fast ausschließlich das Ufer des Attersees, das Klimt und seine Freund*innen aufsuchten. Mit wenigen Ausnahmen waren es Motive einzig aus dieser Region, die Klimts gesamtes Schaffen als Landschaftsmaler prägen sollten.

    Kompositorische Besonderheiten

    Bei den relativ kleinformatigen Landschaftsdarstellungen aus Sankt Agatha dürfte Klimt noch auf der Suche nach den passenden Bildformaten gewesen sein. Denn noch hatte er nicht zum für ihn so typischen quadratischen Landschaftsbildformat gefunden, sondern wählte für alle Bilder Hochformate. Ziemlich sicher hatte er die Leinwände und Kartons bereits in Wien vorbereitet und nach Sankt Agatha mitgenommen, somit hatte er die Wahl für diese Formate bereits in Wien getroffen. Möglicherweise bezog sich Klimt in einem nicht datierten Brief, dessen Abfassung aber aufgrund des Briefinhalts für den Sommer 1898 vermutet wird, sogar auf genau diese Leinwandbilder, wenn er darin Emilie Flöge gegenüber klagt, dass er so knapp vor der Abreise in den Sommerurlaub größte Mühe habe, alle Vorbereitungen dafür zu treffen: „Ich bin kaum mit den Zeichnungen fertig geworden, jetzt soll ich noch zum Architekten laufen – Material für die Arbeit suchen – nichts vergessen – Farben Leinwanden [sic!] bestellen dieß und das […] auch! – es geht nicht.“[17] Das schmale Bildformat dürfte ihn damals intensiv beschäftigt haben, denn nur wenige Monate vor seiner sommerlichen Reise entwarf er jene extrem hochformatigen Illustrationen, die im dritten Heft des ersten Jahrgangs der Zeitschrift Ver Sacrum im März 1898 erschienen.[18]

    Eine dieser Illustrationen (Abb. 5) zeigt sogar eine auffallende motivische Ähnlichkeit mit Nach dem Regen, und zwar die Darstellung einer Frau, die auf einer Wiese Blumen pflückt. Vergleichbar sind etwa die Verteilung der Blumen auf der Wiese und die Anordnung der Baumgruppe im oberen Bildbereich. Fast scheint es, als wäre Klimt bereits mit dem Vorsatz nach Sankt Agatha gereist, in den von ihm vorbereiteten Bildformaten passende Landschaftsausschnitte festzuhalten.

    Klimt folgte hier zweifellos einer in der Jugendstilmalerei verbreiteten Vorliebe für schmale Bildformate. Inspirationen dafür lieferten unter anderem ostasiatische Rollenbilder. Die westlichen Künstler*innen bewunderten die Kunstfertigkeit ihrer Kolleg*innen aus dem Osten, auf solchen schmalen Bildstreifen Landschafts- und Naturmotive in ausgewogenen Proportionen zu arrangieren. Auch Klimt war für die Kunst aus Ostasien besonders empfänglich. Bekanntlich sammelte er Kunstobjekte und Textilien aus jener Region und vertiefte sich in die in Wien damals verfügbaren literarischen Standardwerke über ihre Kulturen.

    Stilistische Besonderheiten

    Wie erwähnt hat Ludwig Hevesi Nach dem Regen und die beiden weiteren in der 7. Ausstellung der Secession von 1900 gezeigten Landschaftsbilder sehr treffend als „Stimmungslandschaften“ charakterisiert. Tatsächlich zeigen alle drei Bilder atmosphärisch intensive Naturstimmungen, so die feuchte Luft nach einem Sommerregen, das bläuliche Licht einer Abenddämmerung und das rosafarbene Licht eines frühen Morgens. Offensichtlich setzte Klimt, der am Beginn seiner Auseinandersetzung mit der Landschaftsmalerei stand, ganz bewusst dort an, wo sich die österreichische Landschaftsmalerei damals befand und wofür sie gerühmt wurde, nämlich bei der Darstellung von stimmungshaften Naturausschnitten. Diese wurden in den Jahren vor 1900 etwa vom Kreis um Emil Jakob Schindler, zu dessen Schüler*innen auch Klimts enger Freund und Mitstreiter Carl Moll zählte, besonders gepflegt.

    Bei Klimt fällt auf, dass er nicht die pralle Sommerhitze darstellt, sondern zartere, mildere Tagesstimmungen wie eben eine Abenddämmerung oder den frühen Morgen sucht. Dadurch wirken seine frühen Landschaften eher wie lyrische Stücke, wie „Petitessen“ und poetische Momentaufnahmen. Fast scheint es, als wollte Klimt ein visuelles Pendant zu Peter Altenbergs impressionistischen Texten schaffen, die bereits von dessen Zeitgenossen gerne als „Prosaskizzen“ bezeichnet wurden. Mit dem legendären Kaffeehausliteraten, der in den Jahren vor 1900 eine immer größere Leserschaft erreichte, war Klimt bestens bekannt. Mittels Stilisierung und Ästhetisierung des Naturvorbildes verlieh Klimt seinen Naturdarstellungen eine höchst poetische Färbung. Dazu zählt etwa das bereits beschriebene Verschleifen der Konturen und der daraus resultierende samtige, leicht nebelige Gesamteindruck. Auch bei seinen zeitgleich entstandenen Porträtbildnissen begann Klimt diesen Kunstgriff anzuwenden, so etwa im großformatigen Porträt von Sonja Knips, bei dem sich die Formen und Konturen des Kleides in ähnlicher Weise aufzulösen scheinen.[19]

    Stilistische Vorbilder

    Mit einer solchen Stilisierung und Ästhetisierung fand sich Klimt in bester Gesellschaft mit Vertreter*innen des Jugendstils, die auf dem Parkett der internationalen Malerei längst eine tonangebende Rolle spielten. Inspirierend könnten etwa Arbeiten des belgischen Malers Fernand Khnopff gewirkt haben, dessen pastellhafte Landschaftsdarstellungen eine suggestive, mystische Bildwirkung erzielen. Ende März 1898 konnte sich Klimt selbst davon überzeugen, denn zu diesem Zeitpunkt präsentierte die 1. Ausstellung der Secession einige Werke von Khnopff, darunter auch dessen geheimnisvolle Flusslandschaft Unbewegtes Wasser (Abb. 6).[20]

    Auch Landschaftsdarstellungen des Münchners Franz von Stuck könnten Klimt angeregt haben. Allerdings waren dessen Werke in Wien schon wesentlich früher, nämlich bereits 1892, in einer Einzelausstellung im Wiener Künstlerhaus zu sehen gewesen.[21] Wie jüngst publizierte Forschungen gezeigt haben, scheint Klimt bei Anleihen bei Künstlerkolleg*innen allerdings sehr variabel vorgegangen zu sein. Es war nicht immer ein aktuelles Ausstellungserlebnis, das ihn inspirierte, sondern konnte durchaus auch eine bereits länger zurückliegende Begegnung mit einem ihn beeindruckenden Kunstwerk sein. Und viele Anregungen schöpfte Klimt aus Büchern und Illustrationen, die ihm stets zur Verfügung standen.[22]

    Erwerb des Werks durch die Moderne Galerie

    Der im Jahr 1900 erfolgte Ankauf des Gemäldes Nach dem Regen durch das Unterrichtsministerium bedeutete für Klimt die erste Erwerbung eines seiner Gemälde durch eine öffentliche Institution des Landes. Das Unterrichtsministerium spielte in diesen Jahren für Klimt eine weitere zentrale Rolle, denn bereits 1894 hatte es Klimt und seinem Malerkollegen Franz Matsch den Auftrag erteilt, die Deckenbilder für den Festsaal des neu errichteten Universitätsgebäudes an der Ringstraße anzufertigen. 1900 war Klimt mit dem ersten der insgesamt drei von ihm ausgeführten sogenannten Fakultätsbilder nahezu fertig, und dessen Präsentation im selben Jahr in der Secession war der Beginn einer lang anhaltenden, ungeheuren Aufregung rund um diese Werke. Nach dem Regen war eines jener Bilder, die die 1903 ins Leben gerufene Moderne Galerie, das spätere Museum Belvedere, im Unteren Belvedere dauerhaft präsentierte.[23] Somit war es das erste Werk Klimts, das damals in einem musealen Kontext für die Öffentlichkeit zugänglich war. Dieses Angebot wurde von den Wiener*innen auch rege wahrgenommen.[24]

    In der Modernen Galerie bestand auch die Möglichkeit, Bilder vor Ort zu kopieren. Speziell zu Nach dem Regen hat sich im Archiv des Belvedere eine Korrespondenz erhalten, der zufolge eine gewisse Elizabeth Watkins im Oktober 1906 um die Genehmigung ansuchte, das Bild zu kopieren. In ihrer schriftlichen Eingabe betonte sie ausdrücklich, keine professionelle Malerin zu sein. Prompt informierte das Museum Klimt höchstpersönlich über diese Anfrage. Daraufhin erteilte Klimt handschriftlich seine Zustimmung – ein ungewöhnliches Autograf des Meisters, das bis heute im Archiv des Museums erhalten ist (Abb. 7).

     

    Anmerkungen

    Fremdenbuch der Gemeinde Goisern, Eintrag 1898 unter der Nummer 353: „Helene Klimt. Historienmalers-Witwe“ sowie „Betti Flöge und Helene Klimt, Agatha 9“; zit. in Michaela Seiser, „Gustav Klimt, Nach dem Regen“, in: Alfred Weidinger / Michaela Seiser / Eva Winkler, „Kommentiertes Gesamtverzeichnis des malerischen Werkes“, in: Alfred Weidinger (Hg.), Gustav Klimt, München et al. 2007, S. 259, Anm. 161.

    Alma Mahler-Werfel, Tagebuch-Suiten 1898–1902, hg. von Antony Beaumont und Susanne Rode-Breymann, Frankfurt a. M. 2002, S. 120.

    Mit der „Schwägerin“ ist Emilie Flöge gemeint, deren Schwester Helene seit 1891 mit Klimts Bruder Ernst verheiratet war. Noch ahnte übrigens Alma Schindler nicht, dass Gustav Klimt ihr nur wenige Monate später tatsächlich sehr nahekommen sollte, nämlich am 29. April 1899, als dieser sie in einem Hotelzimmer in Genua küsste, wie sie ihrem Tagebuch gleichfalls anvertraute. Siehe dazu auch: Franz Smola, „1899 e 1903: primi viaggi in Italia“, in: Maria Vittoria Marini Clarelli / Franz Smola / Sandra Tretter (Hg.), Klimt. La Secessione e l’Italia (Ausst.-Kat. Museo di Roma, Palazzo Braschi, Rom), Mailand 2021, S. 183–183, hier S. 183.

    Johannes Dobai, „Œuvrekatalog der Gemälde“, in: Fritz Novotny / Johannes Dobai, Gustav Klimt, hg. von Friedrich Welz, Salzburg 1967, WVZ-Nr. 107 (Nach dem Regen [Garten mit Hühnern in St. Agatha], 1899); Alfred Weidinger / Michaela Seiser / Eva Winkler, „Kommentiertes Gesamtverzeichnis des malerischen Werkes“, in: Alfred Weidinger (Hg.), Gustav Klimt, München et al. 2007, S. 260f., WVZ-Nr. 124 (Nach dem Regen [Garten mit Hühnern in St. Agatha], 1898); Tobias G. Natter (Hg.), Gustav Klimt. Sämtliche Gemälde, Köln 2012, WVZ-Nr. 111 (Nach dem Regen [Garten mit Hühnern in St. Agatha], 1898); Klimt-Foundation, Wien (Hg.), Gustav Klimt-Database, 2022 – laufend, https://gkdb.link/6557-4516 (Nach dem Regen [Garten mit Hühnern in St. Agatha], 1898) (zuletzt besucht am 10.10.2025).

    Weidinger/Seiser/Winkler 2007 (wie Anm. 4), Nr. 123; Natter 2012 (wie Anm. 4), Nr. 110

    Weidinger/Seiser/Winkler 2007 (wie Anm. 4), Nr. 120; Natter 2012 (wie Anm. 4), Nr. 102.

    Sowohl Weidinger als auch Natter datieren das Bild nicht eindeutig auf 1898 , sondern mit „1897/98“, ohne dafür nähere Gründe anzugeben.

    Weidinger/Seiser/Winkler 2007 (wie Anm. 4), Nr. 104; Natter 2012 (wie Anm. 4), Nr. 91. Beide Werkverzeichnisse datieren das Bild in das Jahr 1897.

    Weidinger/Seiser/Winkler 2007 (wie Anm. 4), Nr. 122; Natter 2012 (wie Anm. 4), Nr. 112.

    74. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler Österreichs Secession (Ausst.-Kat. Secession, Wien), Wien 1898, Nr. 74.

    Weidinger/Seiser/Winkler 2007 (wie Anm. 4), Nr. 121.

    Weidinger/Seiser/Winkler 2007 (wie Anm. 4), Nr. 105; Natter 2012 (wie Anm. 4), Nrn. 94 und 109.

    Weidinger/Seiser/Winkler 2007 (wie Anm. 4), Nr. 106; Natter 2012 (wie Anm. 4), Nr. 95. Siehe dazu: Markus Fellinger, „Gustav Klimt, Dame am Kamin, 1897/98“, in: Gustav Klimt in der Sammlung des Belvedere, hg. von Stella Rollig, 2026, DOI Link ###

    Markus Fellinger, „Klimts Frühwerk. Der lange Weg vom Wiener Historismus zur internationalen Avantgarde“, in: ders. / Stella Rollig / Emilie E. S. Gordenker / Edwin Becker (Hg.), Klimt. Inspired by Van Gogh, Rodin, Matisse (Ausst.-Kat. Van Gogh Museum, Amsterdam; Belvedere, Wien), München 2023, S. 92–107, hier S. 106 und Fn. 41.

    Weidinger/Seiser/Winkler 2007 (wie Anm. 4), Nr. 135; Natter 2012 (wie Anm. 4), Nr. 122.

    Ludwig Hevesi, „8. März 1900“, in: ders., Acht Jahre Secession (März 1897 – Juni 1905). Kritik – Polemik – Chronik [1906], wiederherausgegeben und eingeleitet von Otto Breicha, Klagenfurt 1984, S. 234.

    Brief von Gustav Klimt an Emilie Flöge in Wien, nicht datiert, vermutlich Sommer 1898, Belvedere Archiv, Wien, Dauerleihgabe aus Privatbesitz, Lg. 1546. Transkription unter: Klimt-Foundation, Wien (Hg.), Gustav Klimt-Database, https://gkdb.link/8134-2261 (zuletzt besucht am 12.7.2024). Für diesen Hinweis sei Barbara Marx, Klimt-Foundation, Wien, ganz herzlich gedankt.

    Ver Sacrum, 1. Jg., Heft 3, März 1898, S. 13; siehe auch Christian M. Nebehay, Gustav Klimt. Dokumentation, Wien 1969, S. 152.

    Weidinger/Seiser/Winkler 2007 (wie Anm. 4), Nr. 126; Natter 2012 (wie Anm. 4), Nr. 114.

    I. Kunst-Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler Österreichs (Ausst.-Kat. Blumensäle der k. k. Gartenbaugesellschaft, Wien), Wien 1898, Nr. 224: Stilles Wasser.

    Alexander Klee, „‚Mystischer Symbolismus primitiver Größe‘. Franz von Stuck und Wien“, in: Agnes Husslein-Arco / Alfred Weidinger (Hg.), Dekadenz. Positionen des österreichischen Symbolismus (Ausst.-Kat. Belvedere, Wien), Wien 2013, S. 238–248.

    Siehe dazu Markus Fellinger, „Gustav Klimts Rezeption der internationalen Moderne“, in: Stella Rollig / Markus Fellinger / Emilie Gordenker / Edwin Becker (Hg.), Klimt. Inspired by Van Gogh, Rodin, Matisse (Ausst.-Kat. Van Gogh Museum, Amsterdam; Belvedere, Wien), München et al. 2022, S. 58–88.

    Zur Gründung der Modernen Galerie siehe etwa Christian Huemer, „Ein Schloss als ‚Asyl‘ für die Moderne“, in: ders. / Stella Rollig (Hg.), Das Belvedere. 300 Jahre Ort der Kunst, Berlin / Boston 2023, S. 179–191.

    Besonders detaillierte Einblicke in die personelle Organisation der Modernen Galerie bis hin zum Verhalten der Besucher*innen liefert Cäcilia Ute Regula Henrichs, Die Moderne Galerie im Belvedere 1903–1938, Diss. Universität Wien 2021.


    Abbildungen

    • 1900 Ankauf Secession, Wien
    Further Notes

    Franz Smola ORCID logo und Monika Mayer ORCID logo


    Das Ministerium für Kultus und Unterricht erwarb das Gemälde aus der VII. Ausstellung der Wiener Secession im Frühjahr 1900 um 1.000 Kronen. Der Ankauf des Bildes Nach dem Regen bedeutete für Klimt die erste Erwerbung eines seiner Gemälde durch eine öffentliche Institution.


    Nach dem Regen war somit eines jener Bilder, die die 1903 eröffnete Moderne Galerie, die spätere Österreichische Galerie, im Unteren Belvedere präsentierte.[1] Des Weiteren waren dort von Klimt noch dessen Bild Am Attersee, 1901 vom Ministerium angekauft[2], sowie dessen Gemälde Josef Lewinsky als Carlos in Clavigo, 1902 vom Ministerium erworben[3], zu sehen.[4]


     


    Anmerkungen


    Zur Gründung der Modernen Galerie siehe etwa Christian Huemer, „Ein Schloss als ‚Asyl‘ für die Moderne“, in: Christian Huemer / Stella Rollig (Hg.), Das Belvedere. 300 Jahre Ort der Kunst, Berlin / Boston 2023, S. 179–191.

    Leopold Museum, Wien, Inv.-Nr. 4148.

    Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 494.

    Detaillierte Einblicke in die Anfänge der Modernen Galerie liefert auch Cäcilia Ute Regula Henrichs, Die Moderne Galerie im Belvedere 1903–1938, Diss. Univ. Wien 2021.

    Contact Provenance Research

    Exhibitions of the Belvedere

    Exhibitions

    • VII. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler Secession, Secession, Wien 9.3.–6.6.1900
    • 91. Ausstellung des steiermärkischen Kunstvereins in Graz. Weihnachtsausstellung, Graz 16.12.1900 – 27.01.1901
    • Gustav Klimt. Ausstellung (Gedächtnisausstellung), Ausstellungshaus Friedrichstraße (Secession), Wien 7.2.–14.3.1943
    • Wien um 1900, Secession, Wien 5.6.–30.8.1964
    • Le arti a Vienna. Dalla secessione alla caduta dellʼImperio Asburgico, Palazzo Grassi, Venedig 20.3.–16.9.1984
    • Otto Kallir-Nirenstein. Ein Wegbereiter österreichischer Kunst, Historisches Museum der Stadt Wien 20.2.–27.4.1986
    • Gustav Klimt, Palazzo Strozzi, Florenz 30.11.1991–8.3.1992
    • Gustav Klimt, Międzynarodowe Centrum Kultury w Krakowie, Pałac Sztuki, Krakau 9.6.–12.7.1992
    • Rémy Zaugg, Secession, Wien 22.12.1992–24.1.1993
    • Klimt, Kokoschka, Schiele. Dallʼart nouveau allʼespressionismo, Complesso del Vittoriano, Rom 6.10.2001–3.2.2002
    • Klimt – Schiele – Kokoschka: Lʼetà dʼoro di Vienna con i suoi maestri, Civico Museo Revoltella / Galleria dʼArte Moderna, Triest 8.2.–21.4.2002
    • Lʼabbraccio di Vienna. Klimt, Schiele e i capolavori del Belvedere, Villa Olmo, Como 15.3.–20.7.2008
    • Gustav Klimt. Auf der Suche nach dem Gesamtkunstwerk, Hangaram Art Museum, Seoul Arts Center, Seoul 1.2.–15.5.2009
    • Alle origini di un mito, Palazzo Reale, Mailand 12.3.–13.7.2014
    • Gustav Klimt: Vienna–Japan 1900, Tokyo Metropolitan Art Museum, Tokyo 23.4.–10.7.2019
    • Gustav Klimt: Vienna–Japan 1900, Toyota Municipal Museum of Art, Toyota 23.7.–14.10.2019
    • La Secessione e lʼItalia, Museo di Roma, Palazzo Braschi, Rom 27.10.2021–27.3.2022
    • Klimt. Lʼuomo, lʼartista, il suo mondo, Galleria dʼArte Moderna Ricci Oddi / XNL, Piacenza 12.4.–24.7.2022
    • Secessionen. Klimt – Stuck – Liebermann, Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie, Berlin 22.6.–22.10.2023

      Werkverzeichnisse

    • Marie-José Liechtenstein, „Gustav Klimt und seine oberösterreichischen Salzkammergutlandschaften“, in: Oberösterreichische Heimatblätter, 5. Jg., Heft 3/4, JuliDezember 1951, S. 118, WVZ- 3 (Nach dem Regen, 1898)
    • Johannes Dobai, Das Frühwerk Gustav Klimts, ungedruckte Diss. Universität Wien 1958, Bd. 2, WVZ- 82 (Nach dem Regen [Garten mit Hühnern in St. Agatha], 1898)
    • Johannes Dobai, „Œuvrekatalog der Gemälde“, in: Fritz Novotny / Johannes Dobai, Gustav Klimt, hg. von Friedrich Welz, Salzburg 1967, WVZ- 107 (Nach dem Regen [Garten mit Hühnern in St. Agatha], 1899)
    • Alfred Weidinger / Michaela Seiser / Eva Winkler, „Kommentiertes Gesamtverzeichnis des malerischen Werkes“, in: Alfred Weidinger (Hg.), Gustav Klimt, München et al. 2007, S. 260f., WVZ-Nr. 124 (Nach dem Regen [Garten mit Hühnern in St. Agatha], 1898)
    • Tobias G. Natter (Hg.), Gustav Klimt. Sämtliche Gemälde, Köln 2012, WVZ-Nr. 111 (Nach dem Regen [Garten mit Hühnern in St. Agatha], 1898)
    • Klimt-Foundation, Wien (Hg.), Gustav Klimt-Database, 2022 – laufend, https://gkdb.link/6557-4516 (Nach dem Regen [Garten mit Hühnern in St. Agatha], 1898)
    • Literatur

    • Katalog der VII. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler Secession (Ausst.-Kat. Secession, Wien), Wien 1900, Kat.-Nr. 125 (Nach dem Regen)
    • Ver Sacrum, 3. Jg., Heft 12, 1900, S. 186 („Liste der verkauften Gemälde“)
    • Grazer Volksblatt, 13.12.1900, S. 3
    • Katalog der Modernen Galerie in Wien (Ausst.-Kat. Moderne Galerie, Wien), Wien 1903, Kat.-Nr. 161
    • Ludwig Hevesi, „ Frühjahrsausstellung“ (8.3.1900), in: ders., Acht Jahre Secession (März 1897 – Juni 1905). Kritik – Polemik – Chronik, Wien 1906, S. 234
    • Moderne Galerie in der Orangerie der Österreichischen Galerie Belvedere (Ausst.-Kat. Österreichische Galerie, Wien), hg. von Verein der Museumsfreunde in Wien, Wien 1929, Kat.-Nr. 67
    • Emil Pirchan, Gustav Klimt. Ein Künstler aus Wien, Wien / Leipzig 1942, Abb. 88 (Garten mit Hühnern in St. Agatha)
    • Gustav Klimt. Ausstellung (Ausst.-Kat. Ausstellungshaus Friedrichstraße [Secession], Wien), Wien 1943, Kat.-Nr. 28
    • Marie-José Liechtenstein, „Gustav Klimt und seine oberösterreichischen Salzkammergutlandschaften“, in: Oberösterreichische Heimatblätter, 5. Jg., Heft 3/4, JuliDezember 1951, S. 108, Abb. 13
    • Emil Pirchan, Gustav Klimt, Wien 1956 (veränderte Neuauflage), S. 52, Abb. 47
    • Franz Glück (Hg.), Wien um 1900 (Ausst.-Kat. Secession / Künstlerhaus / Historisches Museum der Stadt Wien), Wien 1964, Kat. Nr.  34
    • Fritz Novotny, „Einführung“, in: ders. / Johannes Dobai, Gustav Klimt, hg. von Friedrich Welz, Salzburg 1967, S. 54
    • Johannes Dobai, „Die Landschaft aus der Sicht von Gustav Klimt. Ein Essay“, in: Mitteilungen der Österreichischen Galerie Wien, 22./23. Jg., Nr. 66/67, 1978/79: Klimt-Studien, S. 245
    • Marco Abate / Domenico Pertocoli (Hg.), Le arti a Vienna. Dalla secessione alla caduta dellʼImperio Asburgico (Ausst.-Kat. Biennale di Venezia, Palazzo Grassi, Venedig), Mailand / Venedig 1984, Abb. S. 174
    • Jane Kallir (Hg.), Otto Kallir-Nirenstein. Ein Wegbereiter österreichischer Kunst (Ausst.-Kat. Historisches Museum der Stadt Wien), Wien 1986, Taf. 3
    • Serge Sabarsky (Hg.), Gustav Klimt (Ausst.-Kat. Palazzo Strozzi, Florenz), Florenz 1991, Kat.- 17, Abb. S. 99
    • Serge Sabarsky (Hg.), Gustav Klimt (Ausst.- Międzynarodowe Centrum Kultury w Krakowie, Pałac Sztuki), Krakau 1992, ohne Kat.-Nr., Abb.
    • Alfred Weidinger, Neues zu den Landschaften Gustav Klimts, Diplomarbeit der Universität Salzburg 1992, S. 28, 35–36
    • Gerbert Frodl, Gustav Klimt in der Österreichischen Galerie in Wien, Salzburg 1992, S. 70
    • Rémy Zaugg. Eine Ausstellung der Wiener Secession und der Österreichischen Galerie (Ausst.-Kat. Secession, Wien), Wien 1992, S. 5
    • Jane Kallir (Hg.), Klimt, Kokoschka, Schiele. Dall’art nouveau all’espressionismo (Ausst.-Kat. Complesso del Vittoriano, Rom), Mailand 2001, 7, Abb. S. 63
    • Jane Kallir (Hg.), Klimt – Schiele – Kokoschka: Lʼetà dʼoro di Vienna con i suoi maestri (Ausst.-Kat. Civico Museo Revoltella / Galleria dʼArte Moderna, Triest), Mailand 2002, Kat.-Nr. 7, Abb. S. 63
    • Stephan Koja (Hg.), Gustav Klimt. Landschaften (Ausst.-Kat. Österreichische Galerie Belvedere, Wien), München et al. 2002, S. 225, Taf. 6 auf S. 59
    • Sergio Gaddi (Hg.), Lʼabbraccio di Vienna. Klimt, Schiele e i capolavori del Belvedere (Ausst.-Kat. Villa Olmo, Como), Mailand / Wien 2008, Kat.-Nr. 40, S. 128–129
    • Jane Kallir (Hg.), Gustav Klimt. Auf der Suche nach dem Gesamtkunstwerk (Ausst.-Kat. Hangaram Art Museum, Seoul Arts Center, Seoul), München et al. 2009, Nr. 15, Abb. S. 75
    • Agnes Husslein-Arco / Alfred Weidinger (Hg.), Gustav Klimt. 150 Jahre (Ausst.-Kat. Belvedere, Wien), Wien 2012, S. 62–65, Kat.-Nr. 13 (Alfred Weidinger)
    • Balthazar Pagani (Hg.), Alle origini di un mito (Ausst.-Kat. Palazzo Reale, Mailand), Mailand 2014, Kat.-Nr. 90, Abb. S. 165
    • Monika Faber / Agnes Husslein-Arco (Hg.), Inspiration Fotografie. Von Makart bis Klimt (Ausst.-Kat. Belvedere, Wien), Wien 2016, S. 242f.
    • Stella Rollig / Irena Kraševac / Petra Vugrinec (Hg.), Herausforderung Moderne, Wien und Zagreb um 1900 (Ausst. -Kat. Belvedere, Wien), Wien 2017, S. 232, Abb. S. 76
    • The Asahi Shimbun (Hg.), Gustav Klimt. Vienna – Japan 1900 (Ausst.-Kat. Tokyo Metropolitan Art Museum; Toyota Municipal Museum of Art), Tokyo 2019, Kat.-Nr. 86, Abb. S. 181
    • Maria Vittoria Marini Clarelli, „Klimt alla Biennale di Venezia“, in: dies. / Franz Smola / Sandra Tretter (Hg.), La Secessione e l’Italia (Ausst.-Kat. Museo di Roma, Palazzo Braschi, Rom), Mailand 2021, Kat.-Nr. XII.8, Abb. S. 314
    • Gabriella Belli / Elena Pontiggia (Hg.), Lʼuomo, lʼartista, il suo mondo (Ausst.-Kat. Galleria dʼArte Moderna Ricci Oddi / XNL, Piacenza), Mailand 2022, Kat.-Nr. III.6, S. 161
    • Markus Fellinger, „Gustav Klimts Rezeption der internationalen Moderne“, in: Stella Rollig / Markus Fellinger / Emilie Gordenker / Edwin Becker (Hg.), Inspired by Van Gogh, Rodin, Matisse (Ausst.-Kat. Van Gogh Museum, Amsterdam; Belvedere, Wien), München et al. 2022, S. 84
    • Ralph Gleis / Storch Ursula (Hg.), Klimt – Stuck – Liebermann (Ausst.-Kat. Alte Nationalgalerie Berlin; Wien Museum), München et al. 2023, S. 102
    • Stella Rollig / Franz Smola (Hg.), Gustav Klimt – Pigment & Pixel (Ausst.-Kat. Belvedere, Wien), Köln 2025, S. 1618 (Stefanie Jahn)
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    Stefanie Jahns ORCID logo

    Das Werk Nach dem Regen zeigt detailgetreu die Wiese, die nach hinten gestaffelten Obstbäume, die Blumen und Hühner, wie dahingestreut, in flach gehaltener Raumperspektive. Es war Klimt ein Anliegen, seine Landschaftsmotive genau vorzuplanen. Dies zeigt sich in der detailreichen Unterzeichnung der Komposition, die mittels Infrarotreflektografie sichtbar gemacht wird. Nachdem alle Hühner und Blumen zeichnerisch platziert waren, begann die malerische Ausführung mit Ölharzfarben. Hierfür verwendete Klimt einen Flachpinsel. Die bunten Farbstriche verlaufen in kurzer Länge, kreuz und quer, teilweise sind sie nur auf die Leinwand gestupft (Abb. 1) In der Röntgenaufnahme erkennt man Hühner am unteren sowie am rechten Bildrand, jeweils in der Mitte, die in der heutigen Ansicht des Gemäldes nicht mehr zu sehen sind. Offenbar übermalte Klimt sie im laufenden Malprozess (Abb. 2) (Abb. 3) (Abb. 4). Die präzise Anlage und Unterzeichnung der Darstellung erscheint im Widerspruch zu der bewegten, malerischen Ausführung zu stehen. Doch gerade dieses Zusammenwirken kennzeichnet die charakteristische Kunst der Landschaftsmalerei von Gustav Klimt.