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Emil Nolde

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Emil Nolde
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    1867 Nolde – 1956 Seebüll
    SterbeortSeebüll, Schleswig-Holstein, Deutschland, Europa
    GeburtsortNolde, Schleswig-Holstein, Deutschland, Europa

    "Geboren als Emil Hansen, 1904 Namensänderung in Nolde. 1884-88 Lehrling in einer Flensburger Möbelwerkstatt und Schüler an der Sauermannschen Schnitzschule. Anschließend 1888/89 Besuch der Abendklassen an der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe. Arbeitete in München, Karlsruhe und Berlin in verschiedenen Möbelfabriken als Schnitzer und Entwurfszeichner. 1892-98 unterrichtete er an der Kunstgewerbeschule St. Gallen. 1898 als Studienbewerber an der Münchner Akademie abgewiesen, nahm er an der privaten Kunstschule von Friedrich Fehr in München Unterricht in Landschaftsmalerei, belegte 1899 in Dachau an der Hölzel-Schule den Aktzeichenkurs und besuchte im Jahr darauf in Paris die Académie Julian. Ab 1902 lebte er vorwiegend in Berlin. 1905-07 Aufenthalt in Dresden, wo er Kontakt zu den Künstlern der 'Brücke' aufnahm, deren Künstlergemeinschaft er sich für ein Jahr anschloß. 1910 in Hamburg. Nach einer Kontroverse mit dem Präsidenten der Berliner Sezession, M. Liebermann, trat er der 'Neuen Sezession' bei. 1913 Reise nach Rußland, Sibirien, Korea, Japan, China, Neuguinea, Java und Burma. 1926 kaufte er die Warft von Seebüll, zu der ein Bauernhof gehörte. 1933 wurde ihm - trotz seiner anfänglichen Sympathie für den Nationalsozialismus - Malverbot auferlegt, 1937 wurden zahlreiche Werke Noldes beschlagnahmt, und 48 dieser Werke wurden in der Ausstellung 'Entartete Kunst' gezeigt. Es folgte eine 12jährige Periode der Zurückgezogenheit. Ab 1941 lebte er in Seebüll.

    Der Maler, Graphiker, Bildhauer und Schriftsteller stand im Zentrum des deutschen Expressionismus, der sich kurz nach 1900 zu entwickeln begann. Nach impressionistischen Anfängen gelangte er gegen 1906 zu visionären Gestaltungen, die sich durch seine mystische Veranlagung und die Tiefe seines religiösen Gefühls auszeichnen. Prägendes Element seiner Bilder ist die Farbe, die vorwiegend in der Fläche gebunden erscheint. Neben religiösen Themen fasziniert ihn dämonische und maskenhafte Gesichter, figurale Erfindungen, Blumengärten und das Meer."

    [aus: Pappernigg, Michaela (Bearb.): Kunst des 20. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 20. Jahrhunderts, Bd. 3: L-R, hrsg. v. d. Österreichischen Galerie Belvedere, Wien 1997, S. 135]